Die evangelische Konfirmation geht auf den in Straßburg wirkenden Reformator Martin Bucer zurück. Erstmals wurde sie 1539 in der hessischen Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung festgelegt. In einem Alter, in dem junge Leute damals ins Leben entlassen wurden, sollten sie an ihre Taufe erinnert werden. Sie wurden über die „fürnemsten Stücke der christlichen Lehre“ geprüft und bekannten sich dazu. Dazu kamen in einem Festgottesdienst der Segen mit Handauflegung, Fürbitte und Teilnahme bzw. Zulassung zum Abendmahl.
Auch heute werden die Jugendlichen über die wichtigen christlichen Heilslehren (Gebote, Glaubensbekenntnis, Vaterunser und die Sakramente) unterrichtet. Da die meisten im Säuglingsalter getauft wurden, bekennen sie sich in der Konfirmation (=Bestätigung) zu dem Glauben, den ihre Eltern damals für sie entschieden haben.
Schließlich aber geht es um die Weitergabe des Glaubens an die junge Generation über traditionelle Denkmuster und Gemeindegrenzen hinaus. Nicht um leere Kirchen zu füllen und kommende Kirchensteuerzahler heranzuziehen, sondern um Jugendliche in ihrer Lebenswirklichkeit zu begleiten und bei der Suche nach Gott zu unterstützen.
Die Konfirmation und die Teilnahme an der Konfirmationsvorbereitung ist freiwillig. Es gibt keine „Konfirmationspflicht“ wie es eine „Schulpflicht“ gibt. Für die aber, die am Konfirmationskurs teilnehmen, ergeben sich Pflichten und Aufgaben.
Die Konfirmandenarbeit wird bei uns gemeindeübergreifend gestaltet: in einem Jahrgang bereiten sich mit Beginn des neuen Schuljahres die neuen Jugendlichen aus Azendorf, Hollfeld und Krögelstein für rund 1 ½ Jahre gemeinsam auf die Konfirmation vor. Diese wird in Krögelstein am Palmsonntag, in Hollfeld am Hirtensonntag (zwei Wochen nach Ostersonntag) gefeiert. In Azendorf muss in Abstimmung mit den Eltern noch ein neuer Termin gefunden werden (früher war es an Pfingsten).
Die Jugendlichen treffen sich in der Regel alle zwei Wochen Freitagnachmittag für zwei Stunden – der Ort wechselt immer wieder mal: entweder der Gemeinderaum der Friedenskirche in Hollfeld oder der Gemeinderaum im Jugendheim in Krögelstein und gegebenenfall auch mal in Azendorf.
Am Anfang eines Konfirmanden-Kurses findet eine dekanatsübergreifende Präparandenfreizeit an einem Wochenende im Spätherbst statt. Die neuen Präparanden – so werden die Konfirmanden am Anfang genannt – werden offiziell in einem Gottesdienst eingeführt und der Gemeinde vorgestellt am 2.Advent.
Sie gestalten ein Krippenspiel zu Weihnachten und den Osterfrühgottesdienst mit, unternehmen auch mal Exkursionen und übernehmen kleinere Aufgaben in ihrer Gemeinde: die Kollekte im Gottesdienst einsammeln, als KreuzträgerInnen bei Beerdigungen mitwirken, auch mal Gemeindebriefe o.ä. austragen.
Der kommende Präparanden-/Konfirmandenjahrgang (im Alter von 11 oder 12 Jahren) wird jeweils im Sommer angeschrieben und zu einem ersten Elternabend und der Anmeldung zum neuen Kurs im Herbst eingeladen. Weitere Infos bei Pfr. Thomas Oehmke, Tel. 09274/290 oder thomas.oehmke<at>elkb.de.